Impfungen in der Kinderarztpraxis in Würzburg

Eine Reihe von Infektionskrankheiten treten überwiegend im Kindesalter auf. Sie werden als Kinderkrankheiten bezeichnet.

Dank moderner Medizin und der Entwicklung von Impfstoffen, können diese Infektionskrankheiten heute weltweit erfolgreich bekämpft oder sogar ausgerottet werden.

Eine Impfung wirkt wie eine kontrollierte Ansteckung. Sie regt das Immunsystem gezielt zur Bildung von Abwehrkräften bzw. Antikörpern an. Diese erkennen und vernichten später die Krankheitserreger so schnell, dass sie keine Erkrankung auslösen können.

Um Ihrem Kind Injektionen zu ersparen, werden die Impfungen heute mit Kombinationsimpfstoffen durchgeführt. Dabei wird Ihr Kind gleichzeitig gegen mehrere Infektionskrankheiten geschützt.

Hinweis zu Erstattung: Die Erstattung einer Impfung ist je nach Bundesland unterschiedlich und kann sich kurzfristig ändern! Informieren Sie sich daher bitte vorab bei Ihrer Krankenversicherung bzw. zuständigen Krankenkasse.

Diphtherie

ist eine schwerwiegende bakterielle Infektionskrankheit, die in jedem Alter auftreten kann. Die Bakterien werden durch einzelne Speichel-Tröpfchen -etwa beim Sprechen- übertragen. Das Gift der Bakterien führt zu einer Entzündung im Nasenbereich und Rachenbereich. Bei schweren Krankheitsverläufen kann es zu Herzmuskelschäden und zu Nervenlähmungen kommen. Bei nicht ausreichender und frühzeitiger Behandlung kann Diphtherie tödlich verlaufen.

Tetanus

Wird auch Wundstarrkrampf genannt, ist eine schwere bakterielle Wundinfektion, die zu einer Erkrankung des Nervensystems mit Muskelkrämpfen führt. Der Erreger findet sich weltweit in der Erde und ist schon durch kleinste Verletzungen übertragbar. Die Patienten leiden unter schwerer Muskelstarre. Atemmuskeln, Herz, Kreislauf und andere Organsysteme können in Mitleidenschaft gezogen werden. Trotz intensiver Krankenhausbetreuung sterben auch heute noch 30 Prozent der Erkrankten.

Kinderlähmung

(Poliomyelitis Polio) ist eine sehr gefährliche, durch Viren im Darm verursachte Erkrankung. Sie kann zu schweren, häufig lebenslangen Lähmungen der Arme, Beine und der Atmung führen, in einigen Fällen sogar zum Tod. Die meisten Patienten bleiben ihr Leben lang behindert. In Deutschland werden Polio-Erkrankungen in den Letzten Jahren nur noch aus dem Ausland eingeschleppt. Von der STIKO wird für Deutschland ein inaktivierter Impfstoff (IPV), der in den modernen Mehrfach-Impfstoffen zur intramuskulären Injektion verwendet wird und sehr gut verträglich ist.

Keuchhusten

ist eine hochansteckende bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege. Die Übertragung der Erkrankung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Besonders gefährlich kann die Erkrankung im frühen Säuglingsalter werden, da in diesem Alter oft kein typischer Husten auftritt, sondern es zu Erstickungsanfällen ohne vorherige Krankheitszeichen kommt. Mögliche Folgeerkrankungen nach Keuchhusten sind Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Gehirnentzündungen. Darüber hinaus erweisen sich einige Fälle von „Plötzlichem Kindstod“ im Säuglingsalter, als versursacht durch unentdeckte Erstickungsanfälle im Rahmen von Keuchhusten.

Hepatitis B

ist eine hochinfektiöse Lebererkrankung, die durch den weltweit auftauchenden Virustyp B verursacht wird. Diese Erkrankung betrifft alle Altersgruppen. Die Ansteckung erfolgt durch Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Blut oder Speichel – übertragen z. B. durch Kratzwunden oder Bisswunden. Die Erkrankungssymptome reichen von Appetitlosigkeit, Übelkeit, allgemeine Gelenkbeschwerden und Unwohlsein, bis hin zu einer Leberentzündung mit Gelbsucht. Bei einem chronischen Krankheitsverlauf kann es später zu Leberzirrhose („Leberschrumpfung“) und Leberkrebs kommen. Da es keine sicher zur Heilung führende Behandlung gibt, bleibt die Impfung die einzige Möglichkeit, sich wirksam vor einer Erkrankung zu schützen.

Masern

bezeichnet eine akute, infektiöse Viruserkrankung, die sich durch Symptome wie Schnupfen, Husten und Fieber sowie Hautausschläge äußern. In den meisten Fällen heilen sie problemlos aus, doch können auch schwere Komplikationen, wie eine Mittelohrentzündung, Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung hervorgerufen werden. Da Masern zu den gefährlichsten Kinderkrankheiten gehören, sollten heutzutage alle Kleinkinder dagegen geimpft sein. Pro 1000 Fälle muss mit einem komplizierten Fall gerechnet werden, alle 10.000 Fälle wird ein Todesopfer beklagt. Weltweit sterben pro Jahr 750.000 Kinder an Masern.

Mumps

ist eine akute Infektionskrankheit, an der am häufigsten Kinder zwischen dem 4. und 15. Lebensjahr erkranken. Allerdings besteht dieses Risiko auch bei Jugendlichen und Erwachsenen. Im Allgemeinen beginnt die Erkrankung mit Abgeschlagenheit, erhöhter Temperatur, Kopf-, Hals- und Ohrenschmerzen. Danach kommt es zum Anschwellen der Ohrspeicheldrüsen, was durch dicke Wangen und Schmerzen beim Kauen deutlich erkennbar ist. Wie auch bei Masern kann es bei Mumps zu schweren Krankheitsverläufen mit Hörschäden, Erkrankungen des zentralen Nervensystems und Hirnhautentzündungen als Folgeerkrankung kommen. Durch Entzündungen von Hoden und Eierstöcken kommt es bei Jugendlichen Patienten oft zur Sterilität. Impfungen gegen Mumps schützen Ihr Kind davor.

Röteln

bezeichnet eine Infektionskrankheit, an der alle Altersgruppen erkranken können. Sie beginnen oft mit leichter Heiserkeit und Halsschmerzen. Nach einer Gesichtsrötung folgt in der Regel ein Hautausschlag, der ungefähr 2 bis 3 Tage andauert. Dabei stellen Röteln für Kinder und Jugendliche eine fast komplikationsfreie Kinderkrankheit dar. Sind Erwachsene betroffen, können schmerzhafte Gelenkschmerzen auftreten. Besonders gefährlich ist eine Röteln-Infektion bei nicht geimpften Frauen während der Schwangerschaft. Diese kann vor allem im ersten Schwangerschafts-Drittel zu schweren Schädigungen des ungeborenen Kindes oder einer Fehlgeburt führen.

Pneumokokken-Impfung

Pneumokokken sind Erreger von Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und Hirnhautentzündung. Die Impfung wird bis zum 2. Lebensjahr erstattet, bei chronisch kranken Kindern auch bis zum 18. Lebensjahr.

Meningokokken C-Impfung

In Deutschland erkranken pro Jahr ca. 750 Kinder an schwersten Hirnhautentzündungen durch Meningokokken. Zwei Drittel der Fälle wird durch Meningokokken der Gruppe B verursacht, gegen die noch keine Impfung zur Verfügung Steht. Ein Drittel der Fälle ist Folge von Meningokokken-Bakterien der Gruppe C. Von den Erkrankten sterben ca. 20% und 20% überleben mit irreparablen Hirnschäden und entsprechenden Behinderungen. Der Impfstoff ist sehr gut verträglich und hinterlässt mit nur einer Impfung nach aktuellem Kenntnisstand eine lebenslange Immunität. Diese Impfung wird für alle Patienten bis zum 18. Lebensjahr erstattet. Idealerweise wird er schon zwischen dem ersten und zweiten Geburtstag geimpft, kann aber zu jedem Alter problemlos nachgeholt werden.

Impfung gegen Humane Papillom Viren (HPV)

Humane Papillom Viren sind die Ursache für Genitalwarzen. Diese werden bei Geschlechtsverkehr übertragen. Bei Jungs können die Genitalwarzen zu Peniskarzinomen entarten, bei Mädels zu Gebärmutterhalskrebs. Pro Jahr erhalten rund 6000 Frauen die Diagnose Gebärmutterhalskrebs und 1200 – 1500 Frauen davon sterben an dieser Erkrankung. Bei ca. 70 % aller Gebärmutterhalskrebsfälle konnten die Humanen Papillom-Viren (HPV) Typ 16 und 18 gefunden werden. Infektionen mit diesen Viren, die länger als 6 Monate andauern, können über Vorstufen zu Gebärmutterhalskrebs führen. Die Impfung gegen HPV schützt die geimpften Personen vor den Genitalwarzen und dadurch  auch vor den daraus entstehenden  Krebsarten. Die STIKO empfiehlt für Mädchen und (seit 2018) Jungs ab dem 9. Geburtstag eine Grundimmunisierung gegen HPV. Werden die Impfungen vor dem 14. Geburtstag durchgeführt, sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens 5 Monaten erforderlich. Nach dem 14. Geburtstag werden 3 Impfungen benötigt: Die erste Impfung, nach 2 Monaten die zweite Impfung und nach weiteren 4 Monaten die 3. Impfung.

Rotavirus

Rotaviren lösen bei Säuglingen und Kleinkindern schwerste Durchfallerkrankungen aus. Ca. 500.000 Kinder werden pro Jahr wegen Rotavirus-Infektionen im Krankenhaus mit Infusionen behandelt. Gegen die gefährlichsten Stämme gibt es 2 verschiedene Präparate als Schluckimpfung, diese werden 2-3 x verabreicht.

Die Krankenkassen übernehmen die Impfkosten.